Dipl.-Ing. Roger Steen

IT Consulting, Softwareentwicklung, Business Coaching und Fotografie


»Der Weg der Astro-Fotografie ist ein sehr steiniger. Sei sicher, Du wirst über jeden Stein stolpern, der auf diesem Weg liegt. Nur, wenn Du es schaffst, jedes Mal wieder aufzustehen, wirst Du ans Ziel kommen.«

Ich bin noch auf dem Weg und ich weiß längst, wie wahr dieser Satz ist und ich mache trotzdem weiter.

ASTRO-FOTOGRAFIE
Sonne, Mond, Planeten, Kometen, Milchstraße, Deep Sky und Nordlichter

Inhaltsverzeichnis

 

HINWEISE

Die Bilder zum Vergrößern bitte anklicken.

Dieser Artikel beschreibt meinen Weg zur Astro-Fotografie und wird kontinuierlich erweitert.

Letzte Änderungen am 16. März 2024

 

Foto-Kalender

Die Ergebnisse meiner Astrofotografie habe ich in einer Kalender-Sonderedition als Monatsplaner mit beschreibbarem Kalendarium, als Monatskalender und als Posterkalender ohne Kalendarium zusammengestellt.
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ANDERE HIMMELSPHÄNOMÄNE

Nordlichter - Island

Auf meiner Rundreise durch Island im Oktober 2017 habe ich zum ersten Mal Nordlichter gesehen und fotografiert.

Nikon D750 + AF-S NIKKOR 24-120mm 1:4G / AF-Fisheye NIKKOR 10.5mm 1:2.8
mit 24 mm, ISO 2000, f4.0, 10 Sekunden / ISO 4000, f4.0, 4 Sekunden
mit 10.5 mm, ISO 2000, f4.0, 10 Sekunden / ISO 4000, f4.0,  4 und 5 Sekunden

Diese beiden Bilder sind Fotomontagen, bei denen ich die Landschaft im Westen mit den Nordlichtern im Norden kombiniert habe.

Nordlichter - Färöer Inseln

Während der Skuatour 2019 hatten wir Nordlichter über den Färöer Inseln. Ich habe sie am 1. Februar 2019 vom fahrenden Schiff bei leichtem Wellengang frei Hand aufgenommen. Dieses Foto ist ein Nordlicht-Panorama, das aus 3 einzelnen Bildern zusammengesetzt ist. Der orange Schein sind die Lichter von Torshavn.

Nikon D750 + AF-S NIKKOR 16-35mm 1:4G
mit 16 mm ISO 12800, f4.0, 2 Sekunden

Das folgende Bild ist ein 180-Grad-Panorama aus 3 Bildern.

Nikon D750 + AF-S NIKKOR 16-35mm 1:4G
mit 16 mm ISO 12800, f4.0, 2 Sekunden

Nordlichter - Buxtehude

26. Februar 2023

In der Nacht vom 26. Februar 2023 war von Buxtehude aus mit Blick nach Norden Polarlicht zu sehen. Man sieht das grünliche Leuchten am Horizont und etwas rötliches in der Bildmitte. Ich war an diesem Abend mit anderen Dingen beschäftigt und habe es leider viel zu spät gesehen. Am nächsten Tag gab es wieder Polarlichter, leider hatten wir eine geschlossene Wolkendecke.

Das erste Bild habe ich aus der Hand mit 15 Sekunden Belichtungszeit gemacht. Danach habe ich mein Stativ aufgebaut und weitere Fotos gemacht.

Nikon D750 + Samyang 14mm f/2.8
mit ISO 4000, f2.8, 15 Sekunden und 30 Sekunden

15. auf den 16. März 2023

Und in der Nacht vom 15. auf den 16. März 2023 gab es die nächsten Nordlichter. Ich bin diesmal ins Feld am nördlichen Stadtrand von Buxtehude gefahren. Diese Aufnahme ist von 00:15 Uhr.

Nikon D750 + Samyang 14mm f/2.8
mit ISO 3200, f4.5, 15 Sekunden

Aus den insgesamt 79 Einzelbildern habe ich ein Video erstellt. Die Bilder wurden mit Lightroom bearbeitet und mit LRTimelapse zu einem Zeitraffervideo zusammengefügt. Der Aufnahmezeitraum ist der 16.03.2023 von 00:15 bis 00:41 Uhr. Ich war etwas zu spät unterwegs, da die Polarlichter sehr schnell nachließen. Aber ich bin froh, dass ich überhaupt losgefahren bin und die Zeit in der Kälte verbracht habe. Mit bloßem Auge war nur wenig bis gar nichts zu sehen.

Und hier habe ich die 79 Einzelbilder mit Sequator zu einem Star-Trail zusammengesetzt und das Bild etwas mit Lightroom bearbeitet.

23. auf den 24. April 2023

Hier kommen jetzt die Bilder von den Nordlichtern in der Nacht vom 23. auf den 24. April 2023. Wenn da nicht die Wolken gewesen wären, dann hätte es ein grandioses Schauspielt gegeben und es wäre die Nacht der Nächte geworden. So starke Nordlichter hatten wir schon lange nicht mehr.

Die folgenden vier Bilder sind gegen 22:00 Uhr entstanden. Nikon D750, Samyang 14mm F2.8, Single Shots, mit Lightroom bearbeitet und mit AI Denoise aus Lightroom entrauscht (das ganz neues Tool in Lightroom auf KI Basis) - das funktioniert sehr gut.

Die drei Screenshots sind aus der APP Polarlicht-Vorhersage Pro und zeigen Meßwerte zum Zeitpunkt der Fotos.

   

25. November 2023

Am Abend des 25. November 2023 hatten wir wieder Nordlichter, die fotografisch sichtbar waren.

Wenn ich die Bilder aufnehme, dann stehe ich nicht mehr bei der Kamera, sondern steuere alles remote: Ich nutze eine Nikon D750 mit einem Samyang 14mm F2.8 und bei Nordlichtern keine Nachführung. Das Samyang ist eine manuelle Optik, die ich mit einem ZWO Motor-FokusSystem scharfstelle. Die Kamera ist per USB mit einem MiniPC verbunden und wird durch APT (Astro Photography Tool) gesteuert. Alles steht auf einem Stativ an einem Dachfenster mit Blick nach Norden. Der MiniPC ist per WLAN und über Google Remote Desktop mit meinem PC im Arbeitszimmer verbunden. Ich kann mir ab und zu auch einzelne RAWs herunter laden und sie mir vorab mit Lightroom ansehen.

Die Kamera-Technik

Diese Aufnahmen sind am nördlichen Rand der Hansestadt Buxtehude entstanden.

Die Bilder sind nur minimal mit Lightroom bearbeitet und mit LRTimelaps zum Zeitraffer zusammengesetzt worden.

Bild 1 ist eine Einzelaufnahme aus der ersten Phase um 19:25
Bild 2+3 sind zwei Einzelaufnahmen aus der zweiten Phase um um 20:15
Bild 4 ist eine Einzelaufnahme aus der dritten Phase um 20:38

Das Video ist ein Zeitraffervideo aus 334 Bildern zwischen 18:50 Uhr und 22:00 Uhr. Während der Polarlicter habe ich alle 15 Sekunden ein Foto aufgenommen, ansonsten entweder alle 30 oder alle 60 Sekunden.

Diese beiden Screenshots sind aus der APP Polarlicht-Vorhersage Pro.
Die Vorhersage gegen 17 Uhr UTC, die auf mögliche Polarlichter hindeutet:

Der Intensitätsverlauf der Polarlichter. Man sieht deutlich die drei Phasen (Uhrzeiten in UTC):

Über die SOHO-Mission

SOHO, das Solar & Heliospheric Observatory, ist ein Projekt der internationalen Zusammenarbeit zwischen der ESA und der NASA, um die Sonne von ihrem tiefen Kern bis zur äußeren Korona und dem Sonnenwind zu untersuchen.

Die folgenden Aufnahmen sind mit dem LASCO (Large Angle and Spectrometric Coronagraph) gemacht und zeigen den Zeitraum vom 20. bis 28.02.2023. Die Nordlichter über Norddeutschland waren am 26. und 27.02.2023 zu sehen. Aus den verfügbaren Bildern im SOHO-Archiv habe ich zwei Videos erstellt.

Die Plasmawolke bewegt sich mit Geschwindigkeiten von etwa 1000 Kilometern pro Sekunde durchs All und benötigt etwa ein bis zwei Tage, bevor sie die Erde erreicht.
Die Sonne sendet nicht nur bei Sonnenstürmen geladene Teilchen aus. Der stetige Strom von Strahlung und Teilchen heißt Sonnenwind und dieser braucht zwei bis zwanzig Tage von der Sonne zur Erde.

Die Instrumente LASCO C2 und C3 sind zur Beobachtung von koronalen Massenauswürfen (CME) geeignet.

Die LASCO-C2-Bilder zeigen die innere Sonnenkorona in einer Entfernung von bis zu 8,4 Millionen Kilometern von der Sonne.

Die LASCO-C3-Bilder haben ein größeres Sichtfeld. Sie umfassen 32 Durchmesser der Sonne. Zum Vergleich: Der Durchmesser der Bilder beträgt 45 Millionen Kilometer in Sonnenentfernung oder die Hälfte des Durchmessers der Merkurbahn. Viele helle Sterne sind hinter der Sonne zu sehen.

Tipps zum Fotografieren der Nordlichter

Die Tanzbewegungen der Aurora sind schnell. Deshalb sollte einem bewusst sein, dass, wenn man diese Tanzbewegung einfrieren möchte, eine kürzere Verschlusszeit als 10 Sekunden gewählt werden sollte. Wählt man eine Verschlusszeit länger als 10 Sekunden, sollte man im Hinterkopf haben, dass sich die Bewegungen überlagern und nicht mehr einzeln aufgeschlüsselt werden können – dafür leuchtet die Aurora stärker und wirkt weicher.
Zum Fotografieren eignet sich ein Weitwinkel-Objektiv mit Brennweiten zwischen 12 und 16 mm.
Grundsätzlich sollte die Kamera im manuellen Modus betrieben werden, d. h. Fokus, Weißabgleich, Belichtung, Blende und ISO-Werte manuell einstellen und die Rauschreduzierung bei hohen ISO-Werten deaktivieren. Ein Stativ ist zwingend notwendig und der Bildstabilisator muss deaktiviert werden.
Anbei ein paar Einstellungen an der Kamera in Abhängigkeit vom Aurora Level - entsprechend der wirklichen Situation ggf. anpassen.

Aurora Level 2
ISO 6400 - 3200
Blende 4 - 2,8
Belichtung 30 - 15 Sekunden

Aurora Level 3
ISO 4000 - 5000
Blende 2,8 - 4
Belichtung 8 - 10 Sekunden

Aurora Level 4
ISO 1600
Blende 2,8
Belichtung 8 Sekunden

Aurora Level 5
ISO 1600
Blende 2,8
Belichtung 10 Sekunden

Leuchtende Nachtwolken (NLC)

«Leuchtende Nachtwolken (Abk. NLC von engl. noctilucent clouds) sind Ansammlungen von Eiskristallen oberhalb der Mesosphäre in der Mesopause. Dort wird das absolute Temperaturminimum der Erdatmosphäre erreicht. Sie erscheinen in einer Höhe von 81 bis 85 km – im Gegensatz zu den Wolkenformen der Troposphäre, die maximal eine Höhe von 13 km erreichen. Diese sind nicht mit den polaren Stratosphärenwolken zu verwechseln.

Die meisten Sichtungen in Mitteleuropa gibt es von Anfang Juni bis Ende Juli nach dem Sonnenuntergang (22–23 Uhr MESZ) oder morgens in der ersten Dämmerung (3–4 Uhr MESZ) zu sehen. Leuchtende Nachtwolken tauchen meist im Nordwesten bis Nordosten als leuchtende faserige Wolken auf.

Aufgrund ihrer großen Höhe können die Leuchtenden Nachtwolken auch nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang von der schräg unter dem Horizont stehenden Sonne angestrahlt und damit zum "Leuchten" gebracht werden. Sie werden sichtbar, wenn die Sonne zwischen 6° und 16° unter dem Horizont steht. Das Licht der Sonne wird dann von den Leuchtenden Nachtwolken noch reflektiert, während der Himmel sonst bereits fast schon oder noch dunkel ist. Ihre Färbung hängt vom Sonnenstand ab und kann von gelb bis silbrig-perlmuttartig reichen.»

(Quelle: Wikipedia)

Die folgenden Aufnahmen der Leuchtenden Nachtwolken sind am 11. Juli 2020 zwischen 2:00 Uhr und 3:00 Uhr entstanden, als ich im Ostmoor bei Buxtehude unterwegs war, um den Kometen C-2020 F3 (Neowise) zu fotografieren.

Nikon D750 + Samyang 2.0/135mm mit ISO 1000, f4.0, 4 Sekunden

Nikon D750 + AF-S VR NIKKOR 24-120 mm 1:4 bei 65 mm mit ISO 1000, f5.6, 6 Sekunden

Schattenwürfe auf oder von den Wolken

Schattenwurf eines Kondensstreifens

Durch die unterschiedliche Höhe der der Wolken und durch den Stand der Sonne wirft der Kondensstreifen einen Schatten auf die höhere Wolkenschicht.

Nikon D780 + AF-S VR NIKKOR 24-120 mm 1:4
bei 65 mm mit ISO 200, f9.0, 1/1250 Sekunden

Krepuskularstrahlen, Wolkenschatten

Krepuskularstrahlen sind im Grunde genommen nichts anderes, als das durchdringende Sonnenlicht zwischen Wolken auf feinste Wassertröpfchen oder Staubpartikel. Sind viele kleine Wolken am Himmel entstehen jede Menge feiner Sonnenstrahlen. Bei einer großen Wolkenlücke entsteht demnach ein breiterer Sonnenstrahl.

Diese Aufnahmen sind auf Kuba (Bild 1 + 2), auf dem Nordatlantik (Bild 3) und bei mir in Buxtehude (Bild 4, 5 + 6) entstanden.

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