HINWEISE
Die Bilder zum Vergrößern bitte anklicken.
Dieser Artikel beschreibt meinen Weg zur Astro-Fotografie und wird kontinuierlich weitergeschrieben - aktueller Stand vom 02.01.2021
Foto-Kalender
Die Ergebnisse meiner Astrofotografie habe ich in einer Kalender-Sonderedition als Monatsplaner mit beschreibbarem Kalendarium und als Monatskalender zusammengestellt.
Der Mond ist aufgrund seiner Helligkeit eigentlich sehr einfach zu fotografieren. Je näher man an den Mond heranzoomt, desto schneller wandert der Mond auf dem Display und desto kürzer muss die Belichtungszeit eingestellt werden. Bei abnehmendem oder zunehmendem Mond zeichnen Licht und Schatten Konturen, die dem Bild mehr Ausdruck verleihen. Bei einem sechs Tage alten Mond kommen die Mondkrater besonders gut zur Geltung. Und ein dunkler Ort mit wenig Lichtverschmutzung erhöht den Kontrast des Bildes.
Steht der Mond sehr nahe am Horizont, dann macht sich das Flimmern der Luft leider bemerkbar. Es wird sehr schwer oder zum reinen Glücksfall, scharfe Bilder vom Mond zu bekommen.
Um das Flimmern der Luft zu eliminieren, werden viele einzelne Bilder oder sogar ein kurzer Film aufgenommen und dann wird mit Hilfe einer Stacking-Software aus den vielen Bildern ein Bild berechnet, das dann weiter bearbeitet werden kann.
Den Vollmond habe ich mit 1000 mm und 300 mm Brennweite an Vollformat aufgenommen und den Bildausschnitt nicht beschnitten. Mehr Brennweite holt den Mond näher heran.
Bild 1: Nikon D750 + PRAKTICAR 500mm 5.6 + 2fach Telekonverter
Bild 2: Nikon D750 + AF-S NIKKOR 70-300mm 1:4.5-5.6 bei 300 mm
Ich habe 30 Einzelbilder aufgenommen, gestackt und anschließend bearbeitet.
Nikon D750 + PRAKTICAR 500mm 5.6 + 2fach Telekonverter
Das Bild ist nicht beschnitten und auch nicht gestackt, nur in Lightroom bearbeitet. Man kann die verschiedenen Farben der Mondoberfläche etwas erkennen.
Nikon D750 + Prakticar 500mm 5.6 + zweimal 2fach Telekonverter (=2000 mm)
ISO 2000 und 1/500 Sekunde
Um die Sonne zu fotografieren, benötigt man ein Teleobjektiv und einen fest montierten Sonnenfilter. Bei einer DSLR Kameras mit einem APS-C Sensor sollte die Brennweite nicht größer als 1.500 mm sein. Bei einer Vollformatkamera liegt die Grenze bei ungefähr 2.300 mm.
Dann mehrere Bilder in Serie aufnehmen, so dass man später die schärfste Aufnahme heraussuchen kann.
Für heute sind Sonnenflecken vorhergesagt. Ich habe 10 Einzelbilder gemacht, die dann aus Lightroom exportiert, mit PIPP zurechtgeschnitten und mit Autostakkert gestackt und abschließend in Lightroom final bearbeitet. Mehr ist mit dem Sonnenfilter und der Technik wohl nicht zu holen. Immerhin sieht man was.
Nikon D750 + PRAKTICAR 500mm 5.6 mit 2fach Telekonverter + Baader AstroSolar Spektiv Sonnenfilter
10 Einzelbilder mit ISO 1000, 1/1500 Sekunden gestackt.
Hier die dazugehörigen Daten von www.spaceweatherlive.com
Mein Bild vom Jupiter mit vier seiner Monde (Io, Europa, Ganymed und Kallisto) war einer der großen Glückstreffer. Ich habe es am 17. Juni 2019 aufgenommen.
Nikon D750 + SOLIGOR MIRROR LENS 500mm 8.8 + 2fach Telekonverter
In der Nacht zum 9. Juni 2020 standen Mond, Saturn und Jupiter in einem Dreieck am südlichen Nachthimmel. Leider waren Wolken für die Nacht angesagt, so dass ich eigentlich gar nicht fotografieren wollte. In der Nacht bin ich dann gegen 02:00 Uhr wach geworden und da bot sich mir dann für eine halbe Stunden das folgende Schauspiel:
Der Saturn oben links in den Wolken, oben rechts der Jupiter mit drei seiner Monde (von links nach rechts: Ganymed, Europa, Callisto) und darunter der Mond, teilweise von Wolken verdeckt.
Nikon D750 + Samyang 2.0/135mm
mit ISO 1000, f3.3 und f4.0, 1/2, 1 und 2 Sekunden
Mond, Saturn und Jupiter am Nachthimmel über Buxtehude am 3. August 2020 - leider einen Tag zu spät, weil am 2. August Wolken am Himmel waren. Der Pluto steht aktuell zwischen Saturn und Jupiter, etwas unterhalb der gedachten Linie zwischen den beiden Planeten. Der Pluto ist aber so klein und die Lichtreflexion der Sonne sind so schwach, dass man ihn nicht sieht.
Ich habe lange probiert, um die Struktur der Mondoberfläche mit darzustellen. Das ist aber bei den Helligkeitsunterschieden so gut wie unmöglich. Für den Mond müsste ich auf eine 1/4000 Sek gehen. Baue ich das in Photoshop zusammen, dann sieht es sehr unnatürlich aus. Da ist unser menschliches Auge schon besser und bekommt die Situation am Nachthimmel in Griff.
Nikon D750 + AF NIKKOR 50mm 1:1.8D
mit ISO 1000, f5.6, 1/4 Sek
Ich habe lange probiert, um die Struktur der Mondoberfläche mit darzustellen. Das ist aber bei den Helligkeitsunterschieden so gut wie unmöglich. Für den Mond müsste ich auf eine 1/4000 Sek gehen. Baue ich das in Photoshop zusammen, dann sieht es sehr unnatürlich aus.
Fotomontage
Da ist unser menschliches Auge schon besser und bekommt die Situation am Nachthimmel in Griff.
In den Nächten vom 16. und 17. Juni 2020 waren kaum Wolken am Himmel, so dass ich beide Planeten einfangen konnte. Beide Planeten standen nachts um 03:00 Uhr unter einem Höhenwinkel von ca. 15° im Süden. Für den Jupiter habe ich 11 und für den Saturn habe ich 18 Einzelaufnahmen gestackt und dann auf 1000x1000 Pixel gekroppt.
Das erste Bild zeigt den Jupiter, das zweite den Saturn im gleichen Maßstab. Das dritte Bild zeigt den Jupiter mit seinen vier gallischen Monden (Io, Europa, Ganymed, Kallisto) - dafür habe ich eine Aufnahme von jetzt und eine Aufnahme vom letzten Jahr maßstabsgerecht zusammen montiert.
Nikon D750 + Prakticar 500mm 5.6 + zweimal 2fach Telekonverter (=2000 mm)
Entfernungen | in km | in Lichtminuten |
Sonne - Erde | 150 Millionen km | 8 Lichtminuten |
Sonne - Jupiter | 780 Millionen km | 43 Lichtminuten |
Sonne - Saturn | 1,4 Milliarden km | 79 Lichtminuten |
Sonne - Pluto | 328 Lichtminuten |
Ohne Teleskope geht wohl nicht mehr - ich verwende ein 500 mm Tele mit zweimal 2fach Telekonverter (=2000 mm) und das ganze ohne Nachführung, weil es zu viel wiegt. Beim Fotografieren muss es absolut wolken- und dunstfrei sein, damit sich die Erdatmosphäre nicht so stark bemerkbar macht. Und man braucht obendrein noch ganz viel Glück, um brauchbare Bilder zu bekommen.
Das kennt man doch, wenn sich das Licht des Mondes oder das der untergehenden Sonne im Meer spiegelt. Jetzt was ganz besonderes: Die Venus im Sternbild des Steinbocks leuchtet über dem Meer - einfach nur grandios. Ich kann es immer noch nicht so recht glauben, was ich da fotografiert habe.
Nikon D750 + Samyang 2.8/14mm
mit ISO 2000, f4.0, 20 Sekunden
Das Bild ist am 26. Dezember 2019 um 19:45 Uhr ca. 130 m über N.N. oberhalb von Puerto Naos @ La Palma aufgenommen worden. Man sieht etwas die Lichtverschmutzung von Puerto Naos und den abendlichen Dunst über dem Meer.
Die Türken haben das Wort Yakamoz dafür, was andere nur in ganzen Sätzen versuchen auszudrücken. Übersetzt heißt Yakamoz so viel wie die Widerspiegelung des Mondes im Wasser. Schaut man in die türkische Wikipedia und übersetzt das wieder ins Deutsche, so bedeutet das Wort wohl die Reflexion, die Licht in der Nacht auf dem Wasser verursacht oder ganz simpel auch Nachtreflexion.
Das Bild ist in der Nacht vom 3. auf den 4. April 2020 in Buxtehude im Westmoor entstanden. Der Mond stand schon recht hell am Himmel und es waren leichte Schleierwolken vorhanden.
Beim ersten Bild habe ich 14 Aufnahmen mit Sequator gestackt und mit Lightroom bearbeitet und beim zweiten Bild sind die Plejaden zusätzlich mit den Astronomy Tools in Photoshop hervorgehoben.
Nachführung + Nikon D750 + Samyang 2.0/135mm + 2fach Telekonverter
mit ISO 500, 30 Sekunden
Der Strahlenkranz der Venus wurde durch das Objektiv erzeugt. Die richtige Bezeichnung wäre eigentlich Blendenstern, denn das Licht von punktförmigen und kontrastreichen Lichtquellen beugt sich um die Kanten der Blendenlamellen.
Der Komet C/2020 F3 wurde am 27. März 2020 im Rahmen des Projekts NEOWISE durch das Weltraumteleskop WISE entdeckt.
Man sieht ihn zwischen NordNordWest und NordNordOst am Nachthimmel. Gegen 01:00 Uhr steht er am tiefsten Punkt genau im Norden. Die beste Zeit zum Beobachten ist während der nautischen Dämmerung (aktuell zwischen 00:00 und 03:00 Uhr), denn dann kann man den Kometen und seinen Schweif mit bloßem Auge sehen. Danach wird es schon wieder zu hell. (Angaben für Buxtehude und Ende Juli 2020)
Der Komet zusammen mit leuchtenden Nachtwolken (NLC) am Nachthimmel über dem Ostmoor in Buxtehude.
Nikon D750 + Samyang 2.0/135mm / AF-S NIKKOR 24-120mm 1:4G
Bild 1: 135mm, ISO 1000, f4.0, 4 Sekunden
Bild 2: 135mm, ISO 1000, f4.0, 2 Sekunden
Bild 3: 65 mm, ISO 1000, f5.6, 6 Sekunden
Diese Bilder sind auf dem Estedeich in Moorende entstanden.
Nikon D750 + AF-S NIKKOR 70-300mm 1:4.5-5.6
Bild 1 ist ein Panorama aus 5 Einzelbildern
Bild 2 ist eine Einzelaufnahme
Bild 3 ist ein Stack aus 30 Einzelfotos bei 300 mm, ISO 4000, f8.0 und 1 Sekunde
Diese Bilder sind zwischen 00:00 und 02:00 Uhr auf dem Elbdeich flußabwärts vor dem Lüheanleger entstanden. Das Panorama ist der Blick von Stade über den Lüheanleger bis nach Hamburg.
Nikon D750 + AF-S NIKKOR 24-120mm 1:4G
Bild 1 ist ein Panorama aus 5 Einzelbildern
Bild 2 und 3 sind Einzelaufnahmen
Der Komet C/2020 F3 (Neowise) am Nachthimmel über der Elbe. Die Bilder sind am 21. Juli 2020 zwischen 00:00 und 01:00 Uhr am Lüheanleger mit Blick in Richtung Stade entstanden.
Bei den beiden letzten Fotos habe ich das Sternbild des Großen Wagens hervorgehoben.
Bild 1 ist eine Einzelaufnahme
Bild 2 ist eine HDR-Aufnahme
Bild 3 ist gestackt aus 20 Einzelbildern
Bild 4 ist eine Einzelaufnahme
Der Komet C/2020 F3 (Neowise) verabschiedet sich. Er ist mit bloßem Auge so gut wie nicht mehr zu sehen. Die Bilder sind am 25. Juli 2020 kurz nach Mitternacht am Stadtrand von Kappeln aufgenommen worden.
Auf beiden Fotos habe ich das Sternbild des Großen Wagens hervorgehoben.
Nikon D750 + AF-S NIKKOR 24-120mm 1:4G
bei 24 mm, ISO 5000, f5.6, 10 Sekunden
Bild 1 ist eine Einzelaufnahme
Bild 2 ist ein Stack aus 40 Einzelbildern
Am 4. November 2020 habe ich den Kometen C/2020 M3 (Atlas) im Sternbild des Orion fotografiert.
Er ist mit bloßem Auge nicht zu sehen und der Mond stand in der Nacht doch arg hell am Himmel. Unten rechts der helle Stern ist Rigel, links davon sieht man den Kometen schwach grün leuchten und oben rechts ist der Orion-Nebel.
Nachführung + Nikon D750 + Samyang 2.0/135mm
bei ISO 2500, f4.0, 4 Sekunden
Stack aus 40 Einzelbilder
Der Komet wurde am 27. Juni 2020 vom robotischen Asteroid Terrestrial-Impact Last Alert System (ATLAS) entdeckt. Er umkreist die Sonne auf einer langgestreckten elliptischen Bahn, die mäßig zur Erdbahn geneigt ist. Er bewegt sich im Zeitraum Oktober 2020 bis Februar 2021 in nördlicher Richtung vom Sternbild Hase durch den Orion in den Fuhrmann und ist Mitte November der Erde am nächsten.
Das folgende Bild ist vom 8. November 2020. Der Komet ist weiter im Sternbild des Orion gewandert. Man sieht unten rechts in der Ecke den Stern Rigel, oben links die drei Gürtelsterne mit dem Flammen- und dem Pferdekopfnebel, dann den großen Orion Nebel und den grünlichen Kometen. Da ich ca. 50 Minuten Licht gesammelt habe, hat sich der Komet in Bezug auf die Sterne natürlich bewegt und man sieht die Leuchtspur.
Das Bild ist mit Astro Pixel Processor gestackt und bearbeitet worden. Die finale Bearbeitung habe ich dann mit Lightroom durchgeführt. Ich habe dieses Bild genutzt, mich intensiver in die Software Astro Pixel Processor zu schäftigen.
Nachführung + Nikon D750 + Samyang 2.0/135mm
bei ISO 1000, f4.0, 30 Sekunden
Stack aus 95% von 101 Einzelbildern
Eigentlich wollte ich ein zusammengesetztes Bild mit dem Meteorschauer der Perseiden aufnehmen. Ich hatte alles inklusive Nachführung aufgebaut und es mir auf dem Balkon bequem gemacht. Während der Zeit habe ich insgesamt 5 Sternschnuppen gesehen - leider sind sie auf den Fotos fast nicht zu sehen und auch nicht wirklich herauszuarbeiten.
Die Wahl der Belichtungszeit von 60 Sekunden war unglücklich gewählt. Der Himmel und alles drum herum ist zwar richtig belichtet, aber die Leuchtspuren der Sternschnuppen gehen unter. Ich hätte besser 10 bis 15 Sekunden Belichtungszeit je Bild wählen und dann die 4- bis 6-fache Anzahl von Bildern machen sollen.
Also ist jetzt ein Zeitraffer-Video aus 80 Einzelbildern der heraufziehenden Wolken entstanden ... hat auch was. Das Video wurde mit LRTimelapse und Lightroom erstellt.
Nachführung + Nikon D750 + Samyang 2.8/14mm
ISO 1000, f4.8, 60 Sekunden
Bei den folgenden Bildern habe ich in der Bildbearbeitung versucht, den Himmel so zu zeigen, wie er mit bloßem Auge zu sehen war.
Der Sternenhimmel über Los Llanos @ La Palma. Man kann die Milchstraße erahnen. Es liegt Dunst in der Luft und die Beleuchtung des Ortes ist nicht wirklich sehr intensiv.
Nikon D750 + Samyang 2.8/14mm
mit ISO 2000, f2.8, 20 Sekunden
Der Sternenhimmel über Dos Pinos @ La Palma. Es ist eine Panorama-Aufnahme mit fast 360 Grad.
Nikon D750 + Samyang 2.8/14mm
mit ISO 8000, f4.0 und 10 Sekunden
Der Sternenhimmel bei der Ermita de la Virgen del Pino @ La Palma. Das Bild ist eine Einzelaufnahme und ist bei Halbmond entstanden, der hell am Himmel stand. Oben rechts wird der Mond von den Zweigen verdeckt.
Nikon D750 + Samyang 2.8/14mm
mit ISO 4000, f4.0, 15 Sekunden
Die Milchstraße am Nachthimmel Ende Juli 2020 am Stadtrand von Kappeln an der Schlei (Class 4 Bortle mit Tendenz zu 3).
Nikon D750 + Samyang 2.8/14mm
Ich habe bei den Bildern mit dem gespielt, was zu sehen war. Es sind Einzel- oder Panorama-Aufnahmen, die nicht sehr stark bearbeitet wurden. Die Panorama-Aufnahmen zeigen mehr oder minder den kompletten Himmel und man muss sich vorstellen, wie man im Gras liegt und in den Himmel schaut. Drum herum sind dann die Bäume zu sehen.
Der Sternenhimmel im Büsenbachtal bei Handeloh (Lüneburger Heide) am 5. September 2020 bei Vollmond. Das erste Bild ist mit Sequator gestackt und das zweite Bild ist eine Panoramaaufnahme, die mit Lightroom zusammengesetzt wurde.
Nikon D750 + Samyang 2.8/14mm
Bild 1: Stack auf 20 Bildern mit ISO 2500, f4.0, 15 Sekunden
Bild 2: Panorama aus 7 Bilder mit ISO 2000, f4.0, 15 Sekunden
Die folgenden Bilder der Milchstraße sind alle ohne Nachführung fotografiert.
Die erste Aufnahme ist aus 10 Light- und 10 Dark-Frames mit dem DeepSkyStacker gestackt. Die zweite Aufnahme ist nur aus 10 Light-Frames gestackt. Beide Bilder wurden mit Lightroom final bearbeitet.
Nikon D750 + AF-S NIKKOR 16-35mm 1:4G
Bild 1: mit 16 mm, ISO 2000, f4.0, 15 Sekunden
Bild 2: mit 16 mm, ISO 2500, f4.0, 20 Sekunden
Dieses Bild ist eine Panorama-Aufnahme aus zwei einzelnen Bildern, die nach dem Zusammensetzen nur mit Lightroom bearbeitet wurde.
Nikon D750 + AF-S NIKKOR 16-35mm 1:4G
bei ISO 2500, F4.0, 20 Sekunden
Das erste Bild ist eine Panorama-Aufnahme aus zwei einzelnen Bildern, die nach dem Zusammensetzen nur mit Lightroom bearbeitet wurde.
Beim zweiten Bild habe ich senkrecht in den Himmel fotografiert und ein Bild aus 10 Light-Frames und einem Dark-Frame gestackt. Bei diesem Bild sieht man in der einen Ecke die Lichtverschmutzung von Buxtehude und in der gegenüberliegenden Ecke die von Hamburg.
Die weitere Bearbeitung der Bilder erfolgte dann nur in Lightroom.
Nikon D750 + AF-S NIKKOR 16-35mm 1:4G
Bild 1: mit 16 mm, ISO 6400, f4.0, 20 Sekunden
Bild 2: mit 16 mm, ISO 5000, f4.0, 10 Sekunden
Das erste Bild mit der Buxtehuder Altstadt, der Este und dem beleuchteten Kirchturm ist aus 10 Einzelbildern mit Sequator gestackt und das zweite Bild ist vom Balkon aus aufgenommen und ist aus 20 Einzelbildern mit Sequator gestackt.
Nikon D750 + AF-S NIKKOR 16-35mm 1:4G
Bild 1: mit 16 mm, ISO 6400, f4.8, 15 Sekunden
Bild 2: mit 16 mm, ISO 5000, f4.0, 15 Sekunden
Es ist echt schwierig. Die Lichtverschmutzung ist zu hoch und es ist nicht wirklich klar. Eventuell habe ich auch Probleme mit Tau auf der Optik - es sind 95 % Luftfeuchtigkeit und um 2° C.
Das erste Bild ist eine Einzelaufnahme und das zweite Bild ist mit Sequator aus 20 Bildern gestackt.
Nikon D750 + Samyang 2.8/14mm
Bild 1: mit ISO 4000, f2.8, 10 Sekunden
Bild 2: mit ISO 4000, f3.3, 6 Sekunden
Die Fast-Sommer-Milchstraße mit und ohne Wolken am Himmel wurde mit Blick in Richtung Osten aufgenommen.
Das erste Bild ist ein Panorama aus zwei Stacks mit jeweils 20 Bildern ohne Wolken am Himmel, das zweite Bild ist ein Stack aus 4 Bildern mit Wolken am Himmel und das dritte Bild ist ein Stack aus 20 Bildern, bei dem die Wolken bedingt durch das Stacken nur noch wenig zu sehen sind.
Die Bilder wurden mit Sequator gestackt, mit Lightroom, Photoshop und den Astronomy Tools bearbeitet.
Nikon D750 + Samyang 2.8/14mm
Bild 1 bis 3: mit ISO 5000, f4.8, 15 Sekunden
Die Sommer-Milchstraße am Nachthimmel am Stadtrand von Kappeln an der Schlei (Class 4 Bortle mit Tendenz zu 3).
Das erste Bild ist ein Panorama aus zwei gestackten Bildern (20 Einzelaufnahmen ohne Nachführung), so wie es nach dem Stacken mit Sequator und dem Stitchen mit dem Microsoft Image Composite Editor aussieht, also unbearbeitet. Das zweite Bild ist dann mit Lightroom und Photoshop bearbeitet.
Nikon D750 + Samyang 2.8/14mm
mit ISO 6400, f4.0, 10 Sekunde
Die Panorama-Aufnahmen zeigen mehr oder minder den kompletten Himmel und man muss sich vorstellen, wie man im Gras liegt und in den Himmel schaut. Drum herum sind dann die Bäume zu sehen.
Die folgende Zusammenstellung kommt von Adamus W. Adelus, der auf Facebook die Gruppe Astro-Fotografie für Anfänger betreibt. Ich habe die Informationen etwas aufbereitet.
Wenn man den helleren Zentralbereich der Milchstraße fotografieren will, der auch als Sommermilchstraße bekannt ist, dann gilt für Mitteleuropa:
Die besten Uhrzeiten sind:
Dabei gilt
Auf meiner Rundreise durch Island im Oktober 2017 habe ich zum ersten Mal Nordlichter gesehen und fotografiert.
Nikon D750 + AF-S NIKKOR 24-120mm 1:4G / AF-Fisheye NIKKOR 10.5mm 1:2.8
mit 24 mm, ISO 2000, f4.0, 10 Sekunden / ISO 4000, f4.0, 4 Sekunden
mit 10.5 mm, ISO 2000, f4.0, 10 Sekunden / ISO 4000, f4.0, 4 und 5 Sekunden
Diese beiden Bilder sind Fotomontagen, bei denen ich die Landschaft im Westen mit den Nordlichtern im Norden kombiniert habe.
Während der Skuatour 2019 hatten wir Nordlichter über den Färöer Inseln. Ich habe sie am 1. Februar 2019 vom fahrenden Schiff bei leichtem Wellengang frei Hand aufgenommen. Dieses Foto ist ein Nordlicht-Panorama, das aus 3 einzelnen Bildern zusammengesetzt ist. Der orange Schein sind die Lichter von Torshavn.
Nikon D750 + AF-S NIKKOR 16-35mm 1:4G
mit 16 mm ISO 12800, f4.0, 2 Sekunden
Das folgende Bild ist ein 180-Grad-Panorama aus 3 Bildern.
Nikon D750 + AF-S NIKKOR 16-35mm 1:4G
mit 16 mm ISO 12800, f4.0, 2 Sekunden
Die Tanzbewegungen der Aurora sind schnell. Deshalb sollte einem bewusst sein, dass, wenn man diese Tanzbewegung einfrieren möchte, eine kürzere Verschlusszeit als 10 Sekunden gewählt werden sollte. Wählt man eine Verschlusszeit länger als 10 Sekunden, sollte man im Hinterkopf haben, dass sich die Bewegungen überlagern und nicht mehr einzeln aufgeschlüsselt werden können – dafür leuchtet die Aurora stärker und wirkt weicher.
Zum Fotografieren eignet sich ein Weitwinkel-Objektiv mit Brennweiten zwischen 12 und 16 mm.
Grundsätzlich sollte die Kamera im manuellen Modus betrieben werden, d. h. Fokus, Weißabgleich, Belichtung, Blende und ISO-Werte manuell einstellen und die Rauschreduzierung bei hohen ISO-Werten deaktivieren. Ein Stativ ist zwingend notwendig und der Bildstabilisator muss deaktiviert werden.
Anbei ein paar Einstellungen an der Kamera in Abhängigkeit vom Aurora Level - entsprechend der wirklichen Situation ggf. anpassen.
Aurora Level 2
ISO 6400 - 3200
Blende 4 - 2,8
Belichtung 30 - 15 Sekunden
Aurora Level 3
ISO 4000 - 5000
Blende 2,8 - 4
Belichtung 8 - 10 Sekunden
Aurora Level 4
ISO 1600
Blende 2,8
Belichtung 8 Sekunden
Aurora Level 5
ISO 1600
Blende 2,8
Belichtung 10 Sekunden
Mein erster Versuch noch ohne Nachführung in Richtung SüdWest und unter einem Höhenwinkel von 45°. Und dann ganz viel Bildbearbeitung, um etwas herauszuholen.
Nikon D750 + AF-S NIKKOR 85mm 1:1.8G
mit ISO 6400, f1.8, 4 Sekunden
Seit Herbst 2019 besitze ich eine Nachführung, um längere Belichtungszeiten möglich zu machen und um damit das eine oder andere Deep Sky Objekte zu fotografieren. Ich musste mich mit dem Einnorden der Nachführung beschäftigen und wie ich die Objekte am Nachthimmel finde.
Eine sehr gute Anleitung zum Einnorden nach der Kochab-Methode gibt es in diesem YouTube-Video von sternenhimmel-fotografieren.de. Philipp Keltenich erklärt sehr gut, was, wie und warum beim Einnorden passiert und vor allen, worauf man achten muss.
Ich habe mich aber für das manuelle Ausrichten mit der Zeit-, Datums- und Längengrad-Skala am Star Adventurer entschieden. Eine gute Anleitung dazu gibt es bei zitronentour.de/tutorial-star-adventurer-teil-2. Ein sehr stabiles Stativ ist zwingend notwendig, ein Kabelfernauslöser oder ein Funk-Fernauslöser zum Einstellen der Anzahl der Belichtungen sowie der Belichtungszeit (Kamera im M-Modus und auf bulb) verhindert ein Verwackeln.
Um die Objekte (Nebel, Galaxien, Sternhaufen) am Nachthimmel zu finden nutze ich Stellarium. Stellarium liefert mir zu den Objekten den Azimut (Horizontalwinkel 0° = Nord) und die Elevation (Höhenwinkel) bezogen auf meinen aktuellen Standort. Nachdem die Nachführung eingenordet ist, kann ich dann mit Kompass und Neigungsmesser die Kamera auf das Objekt ausrichten - soweit erst mal die Theorie. Mal sehen, ob es in der Praxis so klappt.
Am 29. und am 30. November 2019 gab es für kurze Zeit einen Clear Sky in der Nacht. Ich habe die wenigen Stunden genutzt, um das Einnorden zu üben und um meine ersten Aufnahmen zu machen. Für mich stand erst einmal im Vordergrund, das Einnorden zu beherrschen, die Nachführung zu verstehen und zu schauen, ob die Sterne bei einer Belichtungszeit von 120 Sekunden und einer Brennweite von 120 mm Punkte bleiben. Ich habe die Kamera auf das Sternbild des Schwans ausgerichtet. Dort befindet sich der Nordamerika-Nebel. Beide Bilder habe ich hinterher von nova.astrometry.net mit den bekannten Objekten versehen lassen - also eine Geo-Referenzierung am Himmel gemacht.
Das folgende Bild ist eine Einzelaufnahme - man sieht leichte Strichspuren, die auf ein Verwackeln hindeuten.
Nikon D750 + AF-S NIKKOR 24-120mm 1:4G
bei 120 mm mit ISO 500, f4.0, 120 Sekunden
Dieses Bild ist auch eine Einzelaufnahme - schon besser, die Sterne sind rund geblieben.
Nikon D750 + AF-S NIKKOR 85mm 1:1.8G
mit ISO 500, f4.0, 30 Sekunden
Am 4. Dezember 2019 war mal wieder ein Abend mit wolkenlosem Himmel. Ich habe mich wieder am Nordamerika-Nebel versucht. Beide Aufnahmen sind ein Stack auf 15 Einzelbildern, die mit Sequator gestackt und in Lightroom weiter bearbeitet wurden. Der Halbmond stand im Süden und die Lichtverschmutzung über Buxtehude war recht hoch.
Nachführung + Nikon D750 + AF-S NIKKOR 85mm 1:1.8G / AF NIKKOR 50mm 1:1.8D,
mit f4.0, 30 Sekunden
Die Version mit 85 mm habe ich noch einmal etwas anders entwickelt, um den Nebel besser herauszuarbeiten. Ich hätte die Bildserie aber mehr belichten müssen. Das weiß man dann hinterher. Also warten auf eine der nächsten Nächte mit Clear Sky und es dann noch mal probieren.
Der Nordamerika-Nebel ist 2.200 Lichtjahre entfernt und hat einen Duchmesser von ca. 100 Lichtjahren.
Sternenhimmel auf La Palma im Dezember 2019 - Nebel im Sternbild Orion: Orionnebel, Pferdekopfnebel und Flammennebel. Das Bild wurde mit Sequator gestackt und mit Lightroom bearbeitet.
Nachführung + Nikon D750 + AF-S NIKKOR 85mm 1:1.8G
mit ISO 1000, f5.6, 3288 Sekunden Gesamtbelichtungszeit
Entfernung zum | |
Orionnebel | 1.344 Lichtjahre |
Pferdekopfnebel | 1.500 Lichtjahre |
Flammennebel | 1.354 Lichtjahre |
Das folgende Bild ist ein Ausschnitt, der mit Photoshop und den Astronomy Tools bearbeitet wurde. Es zeigt den Pferdekopfnebel und Flammennebel im Gürtel des Orion und wurde mit Deep Sky Stacker gestackt.
Nachführung + Nikon D750 + AF-S NIKKOR 85mm 1:1.8G
mit ISO 1000, f5.6, 3288 Sekunden Gesamtbelichtungszeit
Sternenhimmel über Buxtehude - Galaxien im Sternbild Großer Bär / Großer Wagen
Die klaren Nächte zwischen dem 19. und 22. April 2020 habe ich genutzt, um mich an die Pinwheel-Galaxy (M101) und Whirlpool-Galaxy (M51) im Sternbild Großer Bär heranzutrauen und mein Können zu verbessern.
Die Pinwheel-Galaxy ist 20 Millionen Lichtjahre entfernt und hat einen Radius von 85.000 Lichtjahren. Die Whirlpool-Galaxy ist sogar 23 Millionen Lichtjahre entfernt.
Das Übersichtsfoto ist mit eine 85 mm Teleobjektiv gemacht.
Nachführung + Nikon D780 + AF-S NIKKOR 85mm 1:1.8G
mit ISO 1000, f3.2, 67 x 30 Sekunden
Danach habe ich ein 300 mm Teleobjektiv verwendet. Es sind 38 Aufnahmen für M101 und 19 Aufnahmen für M51 gestackt.
Nachführung + Nikon D780 + AF-S NIKKOR 70-300mm 1:4.5-5.6G
bei 300 mm mit ISO 3200, f6.3 und 45 Sekunden
Für diese Aufnahme habe ich einen Getriebe-Neiger zur einfacheren Positionierung der Kamera am Nachthimmel eingesetzt. Das folgende Foto der Pinwheel-Galaxy ist aus 59 Lights, 10 Darks, 10 Flats mit Sequator gestackt, mit Lightroom, Photoshop und den Astronomy Tools bearbeitet worden.
Nachführung + Nikon D780 + SOLIGOR MIRROR LENS 500mm 8.8
mit ISO 6400, 60 Sekunden
Für das Auffinden des Flammenden Stern Nebels (IC 405), der ein diffuser Nebel im Sternbild des Fuhrmanns ist, habe ich auch mit dem Getriebe-Neiger gearbeitet. Zuerst den Stern Capella am Nachthimmel in den Bildmittelpunkt gesetzt, das Objektiv getauscht, scharf gestellt und dann über die Differenz zwischen Capella und dem Nebel die richtige Position angesteuert. 110 Lights, 10 Darks und 10 Flats sind mit Sequator gestackt, mit Lightroom, Photoshop und den Astronomy Tools bearbeitet worden. Aber um den Nebel besser herauszuarbeiten, muss ich noch viel mehr Licht sammeln und eventuell sogar eine astromodifizierte Kamera einsetzen.
Nachführung + Nikon D780 + SOLIGOR MIRROR LENS 500mm 8.8
mit ISO 5000, 30 Sekunden
Die Andromeda-Galaxie (M 31) ist die der Milchstraße nächstgelegene Spiralgalaxie und ca. 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie befindet sich im namensgebenden Sternbild Andromeda und ist das entfernteste Objekt, das unter guten Bedingungen ohne technische Hilfsmittel mit bloßem Auge beobachtet werden kann. Ich habe mit Hilfe eines Fernglases sie schon am milchigen Schein am Nachthimmel gesehen.
Das folgende Bild ist am 20. September 2020 entstanden. Es ist aus 59 Lights und 15 Darks mit Astro Pixel Processor gestackt und mit Lightroom final bearbeitet worden.
Nachführung + Nikon D750 + AF-S VR NIKKOR 70-200mm 1:2.8G
bei 200mm mit ISO 1600, f4.0, 30 Sekunden
Die Plejaden (auch Siebengestirn oder Sieben Schwestern, M 45) sind ein offener Sternhaufen, der mit bloßem Auge gesehen werden kann. Er ist ein Teil unserer Galaxie, der Milchstraße. Seinen Namen erhielt der Sternhaufen von den Plejaden der griechischen Mythologie. Er liegt knapp 444 Lichtjahre entfernt im Sternbild Stier, umfasst mindestens 1200 Sterne und ist etwa 125 Millionen Jahre alt.
Das folgende Bild ist am 21. September 2020 entstanden. Es ist aus 90 Lights und 15 Darks mit Astro Pixel Processor gestackt und mit Lightroom final bearbeitet worden.
Nachführung + Nikon D750 + AF-S VR NIKKOR 70-200mm 1:2.8G
bei 200mm mit ISO 1250, f5.6, 30 Sekunden
Ich habe mich am 23. September 2020 mal wieder an einem Nebel versucht. Im Sternbild des Schwans unterhalb der beiden Flügelsterne Fawaris III und Aljanah (hier oben links und rechts im Bild) gibt es den Cirrusnebel (auch Schleier-Nebel, die Überreste einer Supernova, die vor 8000 Jahren stattfand, Durchmesser 120 x 150 Lichtjahre). Unten rechts im Bild ist noch der Mothra-Haufen, ein offener Sternhaufen, zu sehen.
Aber ohne astromodifizierte Kamera bzw. ohne die Verwendung eines Nebelfilters wird man da wohl nicht weiter kommen. Da ist mit meiner Technik wohl nicht mehr drinnen und auch die Bearbeitung solcher Bilder ist nicht so ganz ohne. Es sind 120 Lights und 20 Darks, die gestackt wurden. Ich habe erst mit Sequator gestackt, mich dann aber doch für das Stacken und Bearbeiten mit Astro Pixel Processor entschieden. Final ist das Bild dann mit Lightroom bearbeitet worden - na ja, mehr geht erst mal nicht...
Nachführung + Nikon D750 + AF-S VR NIKKOR 70-200mm 1:2.8G
bei 200mm mit ISO 1600, f4.0, 30 Sekunden
Wenn man eine Galaxie wie z. B. die Pinwheel Galaxy fotografieren möchte, dann benötigt man Objektive mit großer Brennweite an der Kamera. Da die Galaxien nicht sichtbar sind, wird es schwierig, sie zu finden und die Kamera richtig auszurichten.
Kleine Galaxien über bekannte Sterne ansteuern
Mit einem Getriebe-Neiger geht es recht einfach. Der Getriebe-Neiger übernimmt die Funktion des Kugelkopfes zur Kameraausrichtung. Nach dem Einnorden der Montierung wird dann über den Getriebe-Neiger die Kamera auf einen Stern in der Nähe der Galaxie positioniert, so dass der Stern in die Bildmitte ist. Über die Rektaszension und die Deklination (liefert Stellarium für das Datum) kann man dann die Differenz zwischen dem Stern und der Galaxie berechnen. Um diese Differenz muss dann die Ausrichtung der Kamera mit Hilfe des Getriebe-Neigers verstellt werden. Das Ganze funktioniert relativ zur aktuellen Ausrichtung der Kamera, sofern sie mit dem Getriebe-Neiger positioniert wurde.
So sieht meine Nachführung mit dem Getriebe-Neiger aus
Hier ein Artikel zur Paralaktischen Montierung und zur weiteren Erklärung der Begriffe.
Beispiel: Pinwheel-Galaxy
Screenshot aus Stellarium
Über den Stern Alkaid, der zum Sternbild Großer Bär gehört und sehr einfach am Himmel zu finden ist, kann die Pinwheel-Galaxy relativ zum Stern gefunden werden.
Dazu bestimmt man mit Hilfe von Stellarium für einen Ort und ein Datum (Buxtehude, 22.04.2020) die Rektaszension und die Deklination für zwei Sterne und für die Galaxie. Ich habe mir eine Excel-Tabelle erstellt, in der ich die Werte eintrage und die dann alle Umrechnungen für mich macht.
Für die Umrechnung der Rektaszension von Stunden in Grad gilt 1h = 15°.
Um die Kamera auf den Stern Alkaid auszurichten, wird zuerst die Nachführung eingenordet, dann ein Zoom-Objektiv verwende und am Getriebe-Neiger die Deklinationsachse auf 49° voreingestellt. Jetzt die Rektaszensionachse (Polachse) am Getriebe-Neiger drehen, bis der Stern im Bildmittelpunkt ist, dazu eventuell die Deklinationsachse nachjustieren. Über den Getriebe-Neiger kann die Kamera auch noch gekippt werden, um die Lage des Bildausschnitts zu wählen. Das Zoom-Objektiv hilft, einerseits den Überblick zu behalten und andererseits genau auf den Stern zu positionieren.
Wenn sich der Stern Alkaid im Bildmittelpunkt befindet, dann muss die Kamera über einen Getriebe-Neiger in der Rektaszensionachse (Polachse) um 5,90° und in der Deklinationachse um -5,61° bewegt werden. Danach zeigt der Bildmittelpunk auf den Stern Mizar. Wenn das funktioniert hat, dann wieder den Bildmittelpunkt auf Stern Alkaid zurückstellen und das finale Objektiv montieren. Jetzt kann der Stern Alkaid zum Scharfstellen genutzt werden. Um zur Pinwheel Galaxy zu schwenken, muss die Kamera über einen Getriebe-Neiger in der Rektaszensionachse (Polachse) um -3,90° und in der Deklinationachse um -5,04° bewegt werden.
Beim Getriebe-Neiger ist angegeben, welchen Winkel eine volle Umdrehung der Stellräder entspricht. Man muss nur in die richtige Richtung drehen und mitzählen. Beim Manfrotto MA410 ist der Rotationsgrad der Stellräder bei einer vollen Drehung = 7.2°, bei einer 1/4-Drehung= 1,8°.
Beispiele für Getriebe-Neiger
JUNIOR Geared Head | |
BENRO GD3WH Präzisions Getriebeneiger | |
BENRO Rotula GD3WH Precision MICROMILMETRICA |
Alternativ zu einem Getriebe-Neiger kann der Baader Stronghold Tangential Neiger genutzt werden. Er hat einen Verstellbereich von +/- 23° (Azimut) und +/- 35° (Elevation) und kann bei Astroshop.de bestellt werden.
Um beim großen Orion-Nebel den großen Dynamikumfang in den Griff zu bekommen, kann man Belichtungsreihen probieren und dann das finale Bild als HDR zusammensetzen. Zum Beispiel: